“Story before Feed”. Dieser Trend ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Die sogenannten Bewegtbilder dominieren mittlerweile sämtliche Social Media Plattformen. Wer die Statistiken von Instagram studiert weiß schon lange, wie beliebt das Format “Story” bei den Nutzern und Nutzerinnen ist. Auch die Zahlen von TikTok sprechen eine eindeutige Sprache: Bewegtbilder und kreative Videos sind gerade bei der jungen Zielgruppe äußerst beliebt.
Der anhaltende Trend stellt die Unternehmen vor eine neue Herausforderung. Die Social Media Teams haben nun die Aufgabe, sich mit den neuen Formaten und der dazugehörigen Sprache auseinanderzusetzen und ihre Strategien entsprechend darauf abzustimmen. Denn nur so kann die anvisierte Zielgruppe organisch überhaupt noch erreicht werden. Neue Formate wie Reels, Instagam Videos oder Storys sind daher eine gute Basis dafür, Wachstum auf den Social Media Kanälen zu erreichen.
Experten der Branche wie Dominik Hauke von hauke-social-media wissen es schon lange: “Die organische Reichweite sinkt – und das auf allen Plattformen. Neue Zielgruppen können nur noch sehr schwer und mit viel Aufwand ohne entsprechende Werbebudgets erreicht werden. “
Was ist das Besondere an TikTok?
Bereits seit 2016 zählt die Plattform TikTok zu den beliebtesten sozialen Netzwerken in Deutschland. TikTok ist ein soziales Video-Netzwerk, welches durchaus als eine Mischung aus Snapchat, YouTube, Instagram und Twitch bezeichnet werden kann. Wer TikTok nutzt, kann sowohl selbst erstellte kurze Videos hochladen oder diese von anderen Nutzern konsumieren. Charakteristisch für die Plattform ist das vertikale Videoformat. Dadurch ist die Nutzung speziell für Smartphones ausgerichtet.
Nur in Europa nutzen bereits mehr als 100 Millionen Menschen wenigstens einmal im Monat die beliebte Videoplattform. Der Hauptteil der Nutzer ist zwischen 16 und 24 Jahre alt. Daher ist die Social Media Plattform besonders für die Unternehmen geeignet, die mit ihrer jungen Zielgruppe kommunizieren möchten. Im Vordergrund stehen bei TikTok Spaß an unterhaltenden Videos, Kreativität, Trends und Challenges. Wer seine Produkte bewerben möchte, bindet diese einfach in seine Videos ein. Was ebenfalls gut funktioniert ist den Nutzern einen persönlicheren Blick auf das jeweilige Unternehmen und die Menschen, die dahinter stehen zu gewähren. Werden die Trend-Hashtags auf TikTok richtig eingesetzt, kann die Reichweite der Videos ganz einfach erhöht werden. Und das ohne Werbebudget.
Jedoch muss man wirklich am Puls der Zeit sitzen, wenn man auf TikTok auf Reichweite kommen möchte. Denn es gibt derzeit wohl kein anderes Netzwerk, welches so schnelllebig und durch Trends geprägt ist wie TikTok. Um hier wirklich überzeugen zu können, muss sich der jungen Zielgruppe angepasst werden. Das A und O sind hier unterhaltende, lustige und kluge Videos zu aktuellen Trends.
Instagram kontert mit Reels
Im Mittelpunkt von Instagram stehen Beiträge in Form von Videos und Fotos, welche die Nutzer mit anderen Followern teilen können. Instagram hat sich mit der Zeit zu einer digitalen Visitenkarte für viele Unternehmer entwickelt, welche mit ihrer Zielgruppe in Interaktion treten möchten. Interaktionsmöglichkeiten sind beispielsweise das Liken, Teilen oder Kommentieren von Beiträgen.
Trotz dem Vormarsch von TikTok ist Instagram nach wie vor für viele Unternehmen aber auch für viele private Nutzer die Nummer 1 der Social Media Plattformen. Denn Instagram bietet sich besonders gut für die anschauliche Darstellung verschiedenster Produkte an. Die Zahl der Nutzer ist mit rund einer Milliarde sehr hoch und ermöglicht Unternehmen so mit einer breiten Masse in Kontakt zu treten. Auch Affiliate-Marketing lässt sich auf Instagram wunderbar umsetzen.
Schnell Reichweite aufzubauen ist mit Instagram schwieriger als mit TikTok. Instagram als Social Media Plattform ist ein Langzeit-Projekt, welches viel Zeit und Pflege benötigt. Mit entsprechenden Ads können sehr gut neue Personen erreicht werden. Jedoch sollte man von gekauften Followern absehen. Dahinter verstecken sich meist Bots oder Fake-Accounts, welche naturgemäß nicht auf die geposteten Beiträge reagieren. Dies wirkt sich negativ auf den Algorithmus aus.
Auch Instagram hat die Zeichen der Zeit erkannt. Um konkurrenzfähig zu bleiben und mit dem aktuellen Trend zu gehen, hat die Social Media Plattform seinen Nutzern vor einiger Zeit ein neues Feature zur Verfügung gestellt, was sich immer größerer Beliebtheit erfreut: Reels. Darunter versteht man kurze Videos von 15-60 Sekunden Länge, welche mit verschiedenen Effekten versehen werden können. Der Unterschied zu anderen Formaten liegt darin, dass Reels aus mehreren Videos erstellt werden. Animationseffekte und der Sound spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das neue Feature sehr stark an TikTok erinnert. Auch wenn Instagram betont, dass Reels auf den Wünschen und Interessen der Nutzer und Nutzerinnen basiert. Der entscheidende Unterschied ist hier, dass die Reels lediglich ein Format von vielen auf Instagram sind. TikTok dagegen setzt ausschließlich auf Kurzvideos.
Instagram ist es sehr ernst mit seinem neuen Feature. Das zeigt sich in der Integration in die Instagram Navigation. An der Stelle wo vorher noch das Icon für die Instagram-Suche zu finden war, ist nun der Reels-Feed verknüpft. Damit soll erreicht werden, dass die Sichtbarkeit von Reels deutlich ansteigt und noch mehr User auf das Format aufmerksam werden.
Fazit
Die beiden Features sind sich also sehr ähnlich. Wie wir aus der Vergangenheit wissen, beobachtet Instagram seine Konkurrenz genau. Von Snapchat hat Instagram die Storys übernommen und dieses Format mit der Zeit um viele Funktionen erweitert, welche auf Snapchat so nicht zu finden sind. Bei Reels ist es nicht anders.
Beim Publikum sind sich beide Anbieter sehr ähnlich. Wenn man sich die durchschnittliche Anzahl der angesehenen Videos auf beiden Plattformen ansieht, so unterschieden diese sich nicht signifikant. Obwohl die beiden Features sich so ähnlich sind, gibt es aber auch nicht zu unterschätzende Unterschiede.
Was das Engagement anbetrifft, hat TikTok die Nase vorn. Im Durchschnitt verzeichnet das soziale Netzwerk aus China doppelt so viele Likes und zweieinhalbmal so viele Kommentare pro Video. Daher ist TikTok vor allem für Influencer und den Aufbau einer Community von Vorteil.
Wenn es um die Reichweite geht, geht der Punkt ganz klar an Instagram und seine Reels. Bei Instagram hängt es nicht so sehr von der Followeranzahl des jeweiligen Accounts ab, wie oft ein Video angesehen wird. Im Schnitt sind die Ansichten des Reels um etwa 144 % höher als die Anzahl der Follower. Wer also als Werbepartner ein breites Publikum erreichen möchte, ist besser damit beraten auf Instagram-Reels zu setzen.
Es hängt also sehr davon ab, welches Ziel genau verfolgt werden soll. Es wird definitiv spannend bleiben zu beobachten, wie die beiden Plattformen sich in der Zukunft weiter entwickeln werden.
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